Bin ich ein guter Vater?

Ich bin jetzt schon seit über 14 ¼ Jahren Vater. Ich habe eine kleine Tochter Emily. Emily macht uns sehr glücklich und es ist toll sie beim großwerden zu begleiten.

Im täglichen Leben ist unser Alltag oft so vollgepackt, dass es manchmal schwer fällt inne zu halten und die Situation zu genießen. Es ist schon eine Aufgabe das tägliche Leben zwischen Beruf, Familie, Hobbies und Freunden zu managen.
In stillen Momenten, wenn ich bei meiner Kleinen sitze und sie um mich herum spielt, denke ich oft „ob ich sie wohl genau so glücklich mache wie sie mich?“
 
„Bin ich ein guter Vater ?“
 
Und genau das wollen wir doch alle sein – gute Väter. Was macht einen guten Vater aus? Was kann ich tun um ein guter Vater zu sein?
 
Guter Vater sein, das klingt sehr groß obwohl es gar nicht die großen Dinge sind, die Dich zu einem guten Vater machen. Es sind die Kleinigkeiten, die sich anfühlen als würden sie nebenbei passieren. Und hier liegt die Gefahr: es sind gerade diese Kleinigkeiten, die wir nur zu gerne mal vergessen ohne es zu bemerken. Diese Dinge versuche ich in den Alltag zu integrieren und hoffe dadurch meinem Kind ein guter Vater zu sein:
 
  1. Vorlesen – eines der besten Dinge, die Du für die Frühbildung Deines Kindes tun kannst ist ihm oder ihr regelmäßig vorzulesen. Es ist dabei nicht entscheidend was Du vorliest sondern das Du vorliest. Durch das Vorlesen lernen Kinder die Sprache kennen und können entspannen. Als Vater ist es eine tolle Gelegenheit, gemeinsam mit dem Kind in eine andere Welt abzutauchen und beim Vorlesen ein wenig zu kuscheln. Inzwischen ist Emily aber in der 1.Klasse und möchte auch mal dem Papa vorlesen.
  2. Unterhalte Dich – eine Vater-Kind Unterhaltung beim Abendbrottisch oder abends vor dem Einschlafen ist toll. Ihr redet über die Dinge, die Dein Kind den Tag über erlebt hat, gibt es Dinge die es belasten oder die sie besonders gefreut haben? Wenn Du den Tag über gearbeitet hast, kannst Du Dir durch eine solche Unterhaltung einen genauen Einblick verschaffen wie es Deinem Kind geht. Für Kinder ist eine solche Unterhaltung ungemein bildend, denn sie lernen durch Unterhaltung ihre Sprache einzusetzen und sich auszudrücken.
  3. Kuscheln – Kinder brauchen Liebe und Körperkontakt. Ein paar Sekunden reichen schon, eine herzhafte Umarmung oder das liebevolle Kuscheln beim Vorlesen. Anstatt der Kuschelstunde, kann es auch ein wenig wilder zugehen wenn Ihr beiden tobt. Hauptsache es ist physisch.
  4. Sei nicht so übervorsichtig – als Vater willst Du selbstverständlich Dein Kind vor allem Unheil dieser Welt bewahren. Es soll nicht stürzen, sich nicht verletzten – schlicht alles was Schmerzen verursacht soll vermieden werden. Bei all dem „Übervaterseinwollen“ solltest Du jedoch nicht vergessen, dass Deine Aufgabe darin besteht Dein Kind auf ein selbstständiges Leben in dieser Welt vorzubereiten. Schmerzen und Verletzungen gehören dazu. Hör auf übervorsichtig zu sein, achte darauf dass nichts Schlimmes passieren kann und lass Dein Kind die Welt entdecken. Manchmal bin auch ich übervorsichtig, aber es ist auch mein erstes Kind ;-)
  5. Fasziniere Dein Kind – es gibt nichts tolleres als in die funkelnden Augen eines Kindes zu sehen. Kinder zu faszinieren ist nicht schwer, ein Besuch im Zoo, die Besichtigung der Abflugterassen eines Flughafens – bei meiner Tochter reicht es manchmal schon ein Abenteuer aus meiner Kindheit zu erzählen.
  6. Beachte Dein Kind – auch wenn Du jetzt denkst, klar beachte ich mein Kind, gibt es doch viele Momente im Alltag in denen wir genau das, unbewusst, nicht tun. Kinder machen so viele Dinge täglich zum allerersten Mal oder zum allerersten Mal richtig, dass man ihnen gar nicht genug Beachtung schenken kann. Sie sprechen Wörter zum ersten Mal richtig aus, bauen einen Turm zum ersten Mal auf ohne dass er zusammenbricht, sie fahren alleine Fahrrad, … Ich könnte die Liste ins Endlose fortsetzen aber ich denke Du weißt worauf ich hinaus will. Bei all diesen Dingen sind sie sehr stolz und werden noch stolzer, wenn Sie die Anerkennung der Eltern finden.