Wie alles begann...

Meine ersten Erfahrungen mit einem Computer machte ich Mitte der 80er Jahre.

In der Werner-Seelenbinder Halle hier in Berlin war damals eine Ausstellung welche sich neben anderen wichtigen sozialistischen Errungenschaften auch der Entwicklung der Computertechnik widmeten.

Hier standen neben diversen Bürocomputern (EC 1834 oder PC 1715) auch Kleincomputer der Serie KC87 und KC85/3 auf welchen man (natürlich nur zur Entspannung) daß damals sehr bekannte Adventure "Schloss" spielen konnte.
 
Nachdem ich eine Weile zugesehen hatte, und nun auch an der Reihe war, kam ich in den Genuss eben dieses tolle Spiel zu spielen und hoffentlich auch zu lösen.

Leider stürzte der KC immer wieder ab, so dass mir ein jüngerer Junge helfen musste damit ich die Prinzessin doch noch retten konnte.

Dieses hat mich letztlich so beeindruckt, dass ich begann mich für die Computertechnik zu interessieren. Dabei haben mich eigentlich nie die Spiele gelockt, sondern vielmehr die Programmierung. Damals noch in Basic.

Leider war ein Heimcomputer damals unerschwinglich für Otto-Normal-DDR Bürger. Dieses war aber kein Hinderungsgrund für mich zu programmieren. Ich besorgte mir also diverse BASIC Bücher und begann meine Programme in schriftlicher Form zu programmieren. Ich habe diese also lediglich aufgeschrieben und mir
vorgestellt wie es wäre wenn der Computer diese abarbeitet. Also IF THEN, GOTO, CLS usw. Sicherlich ist dieses vorgehen heute fast unvorstellbar weil Computer immer und überall verfügbar sind. Damals war dem aber nicht so.

Irgendwann konnte ich dann in einer AG Informatik mein Wissen an einem KB 85/3 korrigieren und vertiefen. Mein Berufswunsch stand natürlich schon lange fest: "Facharbeiter für Datenverarbeitung".

Als mein Arbeitsleben dann immer näher rückte, habe ich mich für oben genannten Beruf beim VEB Maschinenbauhandel beworben und
bekam auch eine Zusage.

 
In dieser Lehre durfte ich dann an einem PC1715 und einem Bildungscomputer (BIC) arbeiten. Später folgte dann ein EC1834 welcher im Kapitalistischen Ausland mit einem AT-Computer vergleichbar gewesen wäre.

Dank meines Großvaters bekam ich dann für 7000,- DDR-Mark einen Schneider CPC inkl. Monochrommonitor.
Meine Karriere als EDV Spezialist konnte also beginnen.

An diesem Heimcomputer saß ich wohl viele Nächte und probierte mein ganzes angestautes Wissen aus und lernte viel. So einige häusliche Pflichten sind dabei, zum Leidwesen meiner Mutter, wohl auf der Strecke geblieben.

 
Ende 1989 war es dann soweit. Die DDR gab es fast nicht mehr und ich konnte im "Amerikanischen Sektor" die PC und Heimcomputertechnik der BRD bewundern.

Nachdem der größte Wende-Trubel überstanden war, kam der Tag an dem mein damaliger Vater uns beiden einen 286 PC mit 1MB RAM, 10 MB (ja Megabyte) Festplatte und Bernsteinmonitor für ca. 3000,- DM kaufte.

Nun ging meine Reise also weiter.
Ich programmierte in Turbo-Basic meines Erachtens die tollsten Dinge. Endlich gab es einen Compiler und eine Monochrom-VGA Herkules Grafikkarte welche es zu "bezwingen" galt.

Zu dieser Zeit kam der AMIGA 500 in die Geschäfte und bei einem damaligen Kumpel konnte ich diverse Spiele und Demos bewundern. Mir blieb die Spucke weg ! Bis zu 4096 Farben 4 Kanal Stereo Ton und das bei 512 KB Arbeitspeicher !!!

Solch ein "Geschoss" musste ich einfach haben. Also bin ich los und habe mir einen AMIGA 500 samt Monitor gekauft.

Leider musste ich feststellen, dass die Spache Basic auf meinem 68000er System nicht so ganz dem entsprach was ich vorher kennen gelernt hatte. Also begann ich, nach einem recht kurzen Ausflug über Assembler, in C zu programmieren.

Damals noch mit dem "Lattice C" Compiler brachte ich es so weit, dass ich für eine kleine Softwarefirma auf Bestellung programmierte.
Diese Produkte wurden dann verkauft, und ich war selbstverständlich am Gewinn beteiligt ;-)

Irgendwann musste ich nach diversen Um- und Aufrüstungen meines A500 feststellen, dass dieser nicht jeden Geschwindigkeitsrekord brechen konnte auch wenn er der damaligen PC Technik um Jahre voraus war. Also habe ich mir einen AMIGA 3000 mit 8 MB Arbeitsspeicher, 120 GB Festplatte, Scandoubler und Monitor für ca. 7000.- DM gekauft.
Da ich eine neue Lehre bei Fa. SIEMENS begonnen hatte, konnte ich mir dieses leisten.

Trotz des enormen Geschwindigkeitszuwachses wurde es nach und nach schwierig an neue Software zu gelangen, da die AMIGA Technik so langsam von der PC Technik überholt wurde.

Deshalb habe ich schweren Herzens entschlossen meinen AMIGA 3000 zu verkaufen und bin zu INNOVA gegangen um mir einen PC mit DX2 66 CPU, 6 MB RAM und Festplatte zu leisten. Der damalige Preis lag bei etwa 3000.- DM.

Bei der PC Technik ist es bis heute geblieben. Inzwischen habe ich zwar auch mehrere Geräte von Apple, aber leider noch keine Zeit gefunden mich mit diesen eingehender zu beschäftigen.

Mein damaliger PC erfuhr einige Um- und Aufrüstungen. Über DX2 80, DX4 100, Pentium I 90, Pentium II 333, Pentium III 800, Athlon 1200, Athlon XP 2000+, Athlon XP 2400+, Athlon 64 3000+, Athlon X2 4200+, Athlon X2 Black Edition 5000+ @ 3.21 GHz, Intel Core 2 Duo CPU E8500, Intel Core i7-2600 @ 3.40 Ghz CPU bis hin zum meinem heutigen Rechner mit Intel Core i7-6700K @ 4.40 Ghz.

Fasst alle Um- uns Anbauten kamen natürlich mit neuem Mainboard, Speicher oder auch Festplatten einher, da die Entwicklung hier immer wieder nach neuen Lösungen rief.

Ich habe mal ausgerechnet, wie viel Geld ich so in meiner Karriere für Hardware (und auch Software) ausgegeben habe, und bin auf eine fünfstellige Zahl gekommen. Wahrscheinlich ist diese Rechnung aber niemals abgeschlossen.